Königspaar 1958

Johannes II. Lordieck & Johanna Schröer

Zum Schützenfest 1958 wurde zum ersten Mal eine Festschrift erstellt, für deren Inhalt in erster Linie der damalige 2. Kassierer Josef Streuer verantwortlich war. Gedruckt wurde sie in der Druckerei Julius Hülswitt in Dorsten.

Daß „Schützensache Volkssache ist“, bestätigte sich an allen drei Tagen. Am Sonntagnachmittag, als u.a. 14 Fahnen, 7 Kapellen und 4 Königspaare dem Festzug ein prächtiges Aussehen gaben, war der Dorfplatz mit Gästen aus der gesamten Umgebung dicht gefüllt.

Anschließend holte Johannes Balster den Vogel von der Stange und wurde neuer Vizekönig. Am Montagmorgen rückten die Schützen dem zweiten Vogel zu Leibe, dem eigentlichen Königsvogel. Pfarrer Westhoff und Kaplan Dingermann gaben die Ehrenschüsse ab, danach erfolgte der eigentliche Kampf um die Trophäen. Diese wurden von Wilhelm Lordieck, Heinrich Winkel, Hans Grümer und Hans Göbbeler errungen. Nach einer kurzen Feuerpause holte der Schießmeister Wilhelm Josten „schweres Kaliber“ an den Stand. Um 13.42 Uhr ruhten die Büchsen. Der Königsvogel lag zerschmettert am Boden. Nach einem wohlgezielten Schuß stand das Glück auf Seiten von Johann Lordieck, der sich damit gegen seine Mitbewerber Wilhelm Josten und Josef Nothelle (Hauptmann der 1. Kompanie) durchgesetzt hatte. Zur Mitregentin erkor er sich Frau Johanna Schröer. Vorsitzender Johann Rump nahm die Inthronisation des neuen Königs vor. Das erste Geständnis, das König Johann machte, lautete: „ Kuern kann eck nich, datt mött annere daun!“ Das besorgte in recht humorvoller Art der 1. Vorsitzende. Am Nachmittag erfolgte der zackige Vorbeimarsch vor dem neuen Königspaar.

Ein besonderer Höhepunkt in der 3-jährigen Regentschaft neben der traditionellen Schützenfestnachfeier (August 1958 – kleines Festzelt bei der Gasstätte Erwig) und dem Sommerfest (Juni 1959 auf dem Hof von König Johann Lordieck) fand im Herbst des Jahres 1959 statt.

Auf der Generalversammlung am 12.3.1959 (bei Kremerskothen) hatte man die Anschaffung einer neuen Fahne beschlossen, um die über 70 Jahre alten Traditionsfahnen nur für besondere Anlässe zu schonen. Diese sollten in Ehren gehalten und liebevoll gepflegt werden. Durch Preiskegeln, Preisschießen sowie durch Fußballspiele – evtl. Altendorf gegen Ulfkotte und Vorstand gegen Offizierskorps mit Toto und dergleichen mehr – wollte man die Kosten bestreiten.

„Text aus der Schützenfest Chronik“