Königspaar 1985

Ferdi Kloer & Marianne Hemig

Ferdi wollte am 29.7.1985 eigentlich gar kein König werden. Von einer Operation am Leistenbruch noch nicht richtig genesen, ging er mit Gertrud einfach mal zur Vogelstange. Heinrich Booke und Wolfgang Hellmann hatten den Vogel schon gut gelockert, dann kam Ferdi und plötzlich fiel der Rest herunter. Doch Ferdi hatte vorgesorgt, denn auf dem 50. Geburtstag von Paul Dalhaus hatte er mit Marianne Heming ausgemacht: „ Wenn ich mal den Vogel abschieße, wirst du meine Königin.“ Und wie es sich zeigte, war kaum eine Königin mit solch einer Freude, Begeisterung und Einfallsreichtum für ihre Aufgabe da. Da zur gleichen Zeit in Marl – Frentrop Heinz Börmann und in der Feldmark Alex Rexforth Könige waren, sprach man von einem „Drei – Gärtner – Jahr“.

Einen Filmabend, auf dem der Schützenfestfilm gezeigt wurde, hielt man noch 1985 in der Halle bei Kloer für das ganze Bataillon ab. Es waren zwei Fernseher mit extra großen Bildschirmen vom Königsadjutanten Hans Breil besorgt worden, so dass alle gut sehen konnten.

Marianne II. Heming hatte, wie ihr Vater Heinrich Reinders, eine besondere Vorliebe für die 1.Kompanie. Wenn es an irgend etwas fehlte, so half das Königspaar sofort. Die Schützen der 1.Kompanie spielten besonders gerne und gut Fußball, hatten aber keine eigenen Trikots. Die Regenten besorgten einen schönen Trikotsatz. Die Schützen der 1.Kompanie sollten gut aussehen und wurden deshalb vom Königspaar mit neuen Krawatten beschenkt. Einen besonderen Orden hatte die Königin sich ausgedacht. Sie bastelte an Kümmerling Fläschchen ein Bändchen und für jeden Schützen gab es den Orden „Kümmerling am Band“.

 

Nicht nur für die Schützen wurde viel getan, auch für die Schützenfrauen. So lud Königin Marianne II. anlässlich ihres 50.Geburtstages am 21. Juli 1988 alle Frauen der Schützen und besonders die Frauen der verstorbenen Schützenbrüder zum Kaffee nach Erwig ein. Die zahlreich erschienenen Frauen verlebten einen schönen Nachmittag. Für das ganze Bataillon gab es auf der Vorparade aufgrund des 50.Geburtstages „Heiße Fleischwurst“.

In die Regentschaft von Ferdi I. und Marianne II. fiel das Jubiläumsschützenfest „500  Jahre Altstadtschützen“. Das gesamte Bataillon begleitete am Sonntag, dem 31.8.1987, das Königspaar. Unter Leitung des Vorsitzenden Hermann Rüping traten alle Dorstener Schützenvereine im Maria Lindenhof an. Die Bundestagsabgeordnete Agnes Hürland labte sich dort an der „Milchkanne“, die die 1.Kompanie mitgebracht hatte, und war vom Geschmack des Getränkes sehr angetan.

 

Im Jahr  1987 erhielt die Gemeinde Altendorf – Ulfkotte endlich ein eigenes Wappen. Nachdem im Jahr 1985 bei der Vorstellung historischer Karten durch die Stadt Dorsten aufgefallen war, dass die vormals selbstständige Gemeinde Altendorf – Ulfkotte – seit 1975 ein Stadtteil von Dorsten  – als einzige Gemeinde kein Gemeindewappen hatte, regten die Altendorf – Ulfkotter Leser  der Ruhrnachrichten einen Ideenwettbewerb an. Nach Absprache mit dem Stadtdirektor Dr. Zahn und der Stadtverwaltung und dem Bezirksausschuß Altendorf – Ulfkotte wurde dieser Vorschlag umgesetzt. Aus der Vielzahl der Wappenvorschläge – vor allem von Altendorf – Ulfkotter Einwohnern – wurde auf der Sitzung des Bezirksausschuß Altendorf – Ulfkotte am 15.9.1987 der Vorschlag von Claudia Wehmeier (spätere Frau Dalhaus), der vom Staatsarchiv NRW überprüft und überarbeitet worden war, ausgewählt. In diesem Vorschlag fanden die Symbole „Erdbach“, „Hülsekrabbe“ und „Pflugschar“ Verwendung, passend zur Geschichte und Entwicklung der Gemeinde.

„Text aus der Schützenverein Chronik“