Königspaar 1976

Hans III. Erwig & Ellen Deppe

„Und wieder ein Gastwirt König!“ So lautete die Schlagzeile der Dorstener Zeitung am Dienstag, dem 24.8.1976. Nachdem sich am Schützenfestsonntag der Unteroffizier Hans Breil beim Vizekönigschießen durchgesetzt hatte, wollte sein „Namensvetter“ Hans Erwig am Montag nicht zurückstehen. Das Königsschießen war spannungsgeladen wie selten. Eine große Anzahl von Konkurrenten (die Gebrüder Dieter und Gerd Kremerskothen, die Gebrüder Josef und Hans Nothelle, Wilhelm Kleine – Besten und Willi Backhaus sowie Hans Erwig) setzte dem äußerst zähen Vogel erheblich zu.

 

Gegen 14 Uhr spitzte sich die Lage an der Vogelstange zu. In der folgenden halben Stunde  konnte praktisch jeder Schuß die Entscheidung bringen. Scheibchenweise purzelte das Holz von der Stange. Der Rest wurde halbiert und geviertelt; er rotierte und schien fast ohne Schuß herunterzukommen. Trotz der mehrfach „mahnenden  Worte“ seiner Schwester ließ sich Hans Erwig nicht davon abhalten, „in die Vollen“ zu gehen. Ihm gelang schließlich unter dem Jubel von Hunderten Zuschauern der entscheidende Schuß, kein Wunder, denn er hatte ja eigentlich ein „Heimspiel“.

Das neue Königspaar Hans Erwig und Ellen Deppe wurde von dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Dorsten mit den Zeichen ihrer Würde, Königskette und Krone ausgestattet. Bernhard Loick stellte fest, dass jetzt 4 Gastwirte in Dorsten die Königswürde in Schützenvereinen bekleiden. Die Frauen könnten ihre Männer beruhigt zu Übungen schicken, denn sie würden wohl gut versorgt werden.

König Hans war gleichzeitig Vereinswirt, denn seit den 60-er Jahren ist die Gaststätte Erwig Vereinslokal des Schützenvereins. Die Schützenfahnen, die vorher bei Wilhelm Nothelle lagerten, werden seit dieser Zeit bei Erwig aufbewahrt. Jeder Fahnenausmarsch, jeder Ausmarsch zu den Gastvereinen endet in feucht – fröhlicher Runde im Vereinslokal. Damals gingen die Schützen der 1. Kompanie nach ihren Übungsabenden abwechselnd nach Erwig bzw. in die Gaststätte Besten. Seit Beginn der 90 –er Jahre finden die Generalversammlungen aufgrund der hohen Mitgliederzahl nicht mehr bei Erwig, sondern in der Mehrzweckhalle statt.

„Text aus der Schützenverein Chronik“