Johannes IV. Lordieck & Gisela Hötten-Löns
„Aus Spaß fing alles an. Auf dem Schützenfest 1991 sagte Johannes zu Gisela: “Sollen wir mal für Gerede sorgen? Ich schieß den Vogel ab und Du wirst Königin.” Antwort von Gisela: “ Ja, das machen wir.”
Montags beim Vogelschießen zielte Johannes weit genug am Vogel vorbei. Also wurde nichts daraus.
Beim Schützenfest 1997 war’s dann soweit. Gisela wollte Königin werden und der folgsame Johannes erfüllte ihr den Wunsch. Selbst ein Jahr nach Ende der Regentschaft waren beide, zusammen mit ihren Ehepartnern, noch immer von den drei Jahren begeistert und sagten nur: “Gut, dass es so gekommen ist.”
Die Unterstützung fast aller Schützen durch aktive Beteiligung an vielen Veranstaltungen trug besonders dazu bei. Hervorzuheben ist besonders die 1.Kompanie durch einige besondere Aktionen, dazu später mehr.
Ganz, ganz dickes Lob gehört der Nachbarschaft beider Seiten. Wenn das Königspaar gerufen hat, sei es zum Arbeiten oder zum Feiern, so kamen alle sofort und gerne.
Das besondere Markenzeichen des Königs war seine Fußbekleidung. Er trug zu allen Anlässen, außer Beerdigungen, Birkenstocksandalen. Ein weiteres Unikat in der Regentschaft war der fahrradfahrende Königsadjutant Ludger Kremerskothen .
Während des völlig verregneten Schützenfestes in der Feldmark 1998 wurde unser Bataillon das erste Mal von den “Herner Spielleuten” begleitet. Dank dieser Musiker wurde das abschließende Biwak bei Winfried Kuhlmann für alle Teilnehmer, aber besonders für das Königspaar, zu einem einmaligen Erlebnis. Es war ein Biwak mit „Danz op de Daehl“.
Ganz besonders stolz war der König, dass seine Eltern diese drei schönen Jahre miterleben konnten.
Am 12. September 1998 fand für alle Schützen das Bataillonsfest, bei weniger gutem Wetter, aber dennoch sehr erfolgreich auf dem Hof und in der Scheune des Königs statt.
Der Höhepunkt der Regentschaft folgte am 31. Juli 1999 bei herrlichstem Wetter auf dem Hofe der Königin Gisela. Für alle Schützen mit ihren Familien feierten wir das Sommerfest mit Kinderschützenfest. Neben dem Kinderkönigsschießen war die Attraktion auf diesem Sommerfest der Zirkus “LORDIE-LÖNS”. Auf Initiative von Franz Rump führten u.a. einige Mitglieder der 1.Kompanie und einige junge Frauen eine Zirkusvorstellung vor. Dazu zählten: eine Tierdressurnummer, Einradfahren und exzellente Akrobatiknummern von Turnvater Jahn. Alle Zuschauer und Beteiligte hatten einen Riesenspaß.
Nachdem der König während seiner Regentschaft immer große Souveränität bewiesen hatte, wurde selbst er am letzten Tag vor dem Schützenfest nervös. Nach tagelangen Regengüssen mussten viele fleißige Hände den Zeltplatz so herrichten, dass das Schützenfest für das Königspaar mit seinem Hofstaat zu einem unvergesslichem Erlebnis werden konnte. Und dann schien doch die Sonne. Nach den Böllerschüssen konnten etwa 350 Schützen und Musikkapellen bei strahlendem Sonnenschein in einem beeindruckenden Zug zum Hof des Königs marschieren, um dort Biwak zu halten. Von da an nahm alles seinen Gang und der König konnte wieder wie gewohnt locker sein Schützenvolk regieren. Alle Nachbarn sorgten durch ihren Einsatz für ein gutes Gelingen des Biwaks. Der Samstag fand mit dem Bürgerball im übervollen Zelt seinen würdigen Abschluß. Der Sonntagmorgen begann mit dem gemeinsamen Gottesdienst, der durch die starke Beteiligung der Schützen und durch die ”Kirchhellener Blaskapelle” einen feierlichen Rahmen erhielt. Bei der Parade boten die zahlreichen Zuschauer eine wunderbare Kulisse. Die Teilnahme fast aller Schützen tat ihr übriges dazu. Hervorzuheben sind hierbei die Schützen der 1.Kompanie, die sich bereits am Morgen mit der typischen Fußbekleidung des Königs ausgestattet hatten.
Beim Festball am Abend wurde das Königspaar überschwänglich gefeiert. Eine schöne Zeit der Regentschaft ging zu Ende.“
„Text aus der Schützenverein Chronik“